Ich wache weinerlich auf. Manchmal auch gefühlt „high“.
Meine Träume sind so intensiv, dass ich mich morgens fühle, als hätte ich eine Nachtschicht in meinem Unterbewusstsein geschoben.
Erholt sieht definitiv anders aus – diese Nächte können richtig kräftezehrend sein.

🎨 Wenn Therapie ausfällt, entsteht trotzdem Kunst
Kunst- und Arbeitstherapie fielen an einem Tag dieser Woche aus – nicht wegen meines Fußes, sondern weil die Therapeut*innen in einer geschlossenen Klinik Möbel einsammeln wollten, ehemals gleiches Angebot wie hier.
Wir hatten also spontan frei und sind ins Kunstatelier ausgewichen – eigenständiges Malen, „Pummeleinhorn“-Hörbuch und viel Lachen.
Mein Yogi-Bäumchen ist dabei entstanden – kleine Kunst, große Wirkung.

Der Fuß wird besser: Treppen sind noch unangenehm, aber definitiv auf dem Weg der Besserung.
Zwischendurch brauchte ich Krücken, aber ich bin trotzdem zur Staumauer gelaufen.
Frische Luft bleibt einfach das beste Antidepressivum. Und mittlerweile geht’s sogar wieder ohne Krücken- wuhuuu ☺️
🌙 Neue Schlafroutine
Ich habe eine neue Abendroutine etabliert:
- Tee kochen
- letzte Zigarette
- Schlafmedikamente holen
- Gedanken sortieren:
Was hat mich heute beschäftigt?
Was will ich loslassen?
Worauf bin ich stolz?
Wofür bin ich dankbar? - Atemübungen
- Schlafhypnose oder Meditation
Die ersten Nächte damit waren richtig gut, erholsam! Wenn mich nicht das helle Licht des Lichtschlauches meiner Zimmerkollegin blendet.

🩺 Oberarzt-Visite & ein Nervensystem auf Entspannungskurs
Oberarztvisite mit zwei Therapeut*innen, eine Praktikantin und dem Oberarzt – kleiner Kreis halt, haha 😂
„Wie geht’s Ihnen? Und wie geht’s Ihnen HIER?“
Und ja: Mein überlastetes Nervensystem hat sich etwas beruhigt. Ich tue aber auch ehrlich viel dafür. Und vllt liegt es auch an meinen neuen Homies, die mich immer zum lachen bringen können.

🍰 Kuchen als Therapie
Meine Zimmerkollegin und ich haben inzwischen drei Kuchen gebacken:
zwei zum Abschied, eine Torte zum Geburtstag.
Eine entspannte, süße Abwechslung – und ich erinnere mich wieder daran, wie gern ich früher gebacken habe.
(Ob ich letztes Jahr wirklich eine Rafaello-Torte hatte? Keine Ahnung. Totaler Erinnerungsausfall. 😅)
☕ Morgenroutine & der Versuch, Raum einzunehmen
Morgens will ich eigentlich erstmal mein eigenes Ding machen:
Kaffee, Zigarette, Schlaf auswerten, ankommen.
Klappt aber nicht immer, weil manche hier den Tag schon öffnen, bevor ich überhaupt das Herz geöffnet habe. Ich lerne gerade, mir mehr Raum zu nehmen – ohne schlechtes Gewissen.
⚡ Menschen ohne Gespür – und warum ich Abstand brauche – Negativität – mein Kryptonit!
Was mich diese Woche sehr beschäftigt:
Manche Menschen hier haben einfach null Gespür für andere.
– Hygiene? Schwierig.
– Rücksicht? Fehlanzeige.
– Gespräche? Einseitig.
– Interesse? Nope.
– Negativität? Dauerfeuer.
Ich bin gern für Menschen da, wirklich.
Aber gerade kann ich diese permanente Ladung Problembeschallung nicht tragen.
Manche wollen dich dauerhaft in ihre Themen reinziehen, ständig Werke präsentieren, Aufmerksamkeit einfordern, aber niemals fragen:
„Und wie geht’s dir?“
Ich ziehe Grenzen.
Und mache einen Bogen – so gut das hier eben möglich ist.

📚 Mini-Flucht in die Bibliothek
Lesen im Zimmer? Keine Chance.
Zu laut, zu wuselig.
Also ab in die Bibliothek.
Erich Fromm ist schwere Kost, aber irgendwie genau mein Tempo gerade.

🧘 Yoga – in der Gruppe, aber trotzdem allein
Yoga stand an – offiziell Gruppentherapie, inoffiziell: „Frauenfreie Zone“.
Ich war die einzige Frau und durfte wegen meines Fußes sowieso nicht mitmachen.
Also hab ich meinen eigenen Flow gemacht:
30 Minuten sanftes Yoga, 30 Minuten Shaktimatte.
Selbstfürsorge deluxe.

🛠️ Vollversammlung & kleine Reparatur-Wunder
Störmeldungen, Vorstellungen, Updates.
Meine Schranktür? Die stand original NEBEN dem Schrank.
Jetzt wurde sie endlich angebracht – und ich kann meinen Teil wieder schließen.
Es sind die kleinen Dinge. 🤣
🌌 Planetarium Bochum – Tiny Human, Big Universe
Unsere Phase-1-Fahrt ging ins Planetarium.
Die Show „Funkelnde Sternenwelt & der unendliche Kosmos“ hat mich richtig berührt.
Da sitzt man als kleines Menschlein unter all diesen Sternen und merkt, wie riesig das Universum ist – und wie winzig die eigenen Dramen im Vergleich.
Ein bisschen ehrfürchtig, ein bisschen sentimental, sehr schön.


😴 Sleep-Plot-Twist
Eigentlich bekomme ich täglich drei Dosen Schlafmedikation.
Doch an einer Nacht habe ich aus Versehen keine Tablette bekommen, weil die Ausgabe falsch dokumentiert wurde.
Und dann das:
✔ länger geschlafen
✔ weniger wach
✔ viel Tiefschlaf
✔ richtig viel REM
✔ komplett ohne Medis durchgeschlafen
Mein Körper fängt an, selbst zu regulieren.
Die Schlafzyklen werden natürlicher und runder.
Heilung. Echt und spürbar. WOW! 🥹
👯 M&M – meine neuen Herzensmenschen
Es gibt zwei Menschen hier, die ich M&M nenne – und die mir richtig ans Herz gewachsen sind.
Es fühlt sich an wie damals in der Ausbildung: zwei beste Freunde, zwei sichere Hafen.
Und ja:
Furz- und Rülpswettbewerb bei „Herr der Ringe“ inklusive.
(Grüße an @Hilde – wir haben Konkurrenz. 😄)


🚶 Spaziergang als emotionaler Reset
Nach einem intensiven Gespräch mit meinem Schwesterherz bin ich später noch mit einem der M’s spazieren gegangen.
Frische Luft, ein bisschen Abstand, ein klarerer Kopf.
Hat gut getan.

🌙 Und jetzt?
Der Abend endet etwas depressiv verstimmt…
aber mit dem Wissen, dass ich heute viel für mich getan habe.
Ein Schritt nach dem anderen – und manchmal ist auch das genug.
🌿 Diese Woche war viel.
Intensive Träume.
Aha-Momente.
Selbstfürsorge zwischen Shaktimatte & Schuhmacher-Runde.
Kunst ohne Therapie.
Planetariumstränen unter einem riesigen Universum.
Neue Menschen.
Zu viel Negativität.
Wunderschöne Verbundenheit.
Grenzen, die ich gerade lerne zu ziehen.
Und ein Schlaf, der besser wurde – ganz ohne Medikamente.
Ich merke:
Mein Körper reguliert.
Mein Kopf wird klarer.
Und ich selbst – rücke wieder näher an mich heran.
💚 Heilung ist kein Sprint. Es ist ein stilles, stetiges Weitergehen.
Fühlt euch herzlichst umarmt, eure hildetastische Jenny.


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